Die Forschung am Lehrstuhl für Mikroökonomie konzentriert sich hauptsächlich auf die Vertragstheorie, d. h. die Gestaltung und die Auswirkungen von Anreizen, als innovativer Zweig der mikroökonomischen Theorie. Genauer gesagt, werden die Forschungsaktivitäten in den folgenden drei Teilbereichen durchgeführt:

• Dynamische Vertragstheorie: Wiederholte multilaterale Interaktionen mit asymmetrischen Informationen sind in vielen realen Situationen üblich. Die formale Analyse solcher Situationen ermöglicht es, Erkenntnisse über die Wirksamkeit und das potenzielle Versagen von Anreizen zu gewinnen, was weitreichende praktische Auswirkungen hat.

• Verhaltensbasierte Vertragstheorie: Wirtschaftsakteure verhalten sich nicht immer völlig rational, was sich auf die Gestaltung von Verträgen und deren Wirksamkeit auswirkt. Die verhaltenswissenschaftliche Vertragstheorie untersucht die Auswirkungen von Verhaltensphänomenen wie Verlustaversion und zeitinkonsistente Präferenzen auf die implementierten Anreizmechanismen.

• Vertragstheorie als Mikrofundierung: Finanzielle Verträge, z. B. im Banken- oder Versicherungsbereich, bilden häufig die Grundlage makroökonomischer Modelle. Die Ausgestaltung solcher Verträge kann markante Konsequenzen für die Makroebene haben.