Service Learning

Was ist Service Learning?

Das Konzept des Service Learning stammt aus den USA und ist in dem traditionellen Bildungsauftrag US-amerikanischer Schulen, Colleges und Universitäten verankert, Schüler und Studierende im Rahmen einer so genannten „Civic Education“ zu verantwortungsbewussten Bürgern zu erziehen. Nach und nach wird Service Learning in Deutschland sowohl in Schulen als auch in Hochschulen umgesetzt.

Service Learning wird ins Deutsche als „Lernen durch Engagement“ oder „durch Verantwortung lernen“ übersetzt. Neben Lernen und Engagement ist der dritte zentrale Bestandteil die systematische Reflexion, welche die theoretischen Inhalte des Learning mit der praktischen Erfahrung, dem Service, verknüpft. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Beteiligten lassen ein Dreiecksverhältnis entstehen, welches in der folgenden Abbildung dargestellt ist: Den Studierenden werden von universitärer Seite theoretische Kenntnisse vermittelt, mit denen sie in der Lage sein sollen, die bei den Community Partnern in der Praxis vorliegenden konkreten Problemstellungen zu bearbeiten. Dies erfolgt in enger Anbindung an das Curriculum und über eine gewisse Zeitdauer, beispielsweise der eines Semesters, hinweg. Als Community Partner kommen Nonprofit Organisationen und öffentliche Einrichtungen in Frage.

Spraul, K. (2009): Service Learning im Rahmen der Speziellen Betriebswirtschaftslehre ''Public & Nonprofit Management'' - Eine Fallstudie, in: ZögU - Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, 32. Jg., H. 2, S. 171-182

 

Informationen zu unserer aktuellen Service Learning-Veranstaltung finden Sie hier.

Service Learning @RPTU

Wir sind Teil des campusübergreifenden InterAct Projekts Service Learning @RPTU. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Campus-Community-Zusammenarbeit in Kaiserslautern und Landau sichtbarer zu machen sowie die Vernetzung von Lehrenden, Forschenden, ...

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Abgeschlossene Projekte

Das sagen die Studierenden

"Im Rahmen des Service Learnings konnte ich mich mit den Lehrinhalten praxisorientiert auseinandersetzen. Aufgrund der Kooperation mit der Nonprofit-Organisation Aktion gegen den Hunger war ich als Ehrenamtliche im Projekt Schulen gegen den Hunger im Einsatz. Konkret bedeutet das, dass ich Fachvorträge an Schulen gehalten habe und so direkt mit jungen, wissbegierigen und lernbereiten Menschen in Kontakt gekommen bin. Dabei stand im Vordergrund, junge Menschen in Bezug auf Hunger bzw. Mangelernährung zu sensibilisieren und sie für sportliches Engagement gegen den Hunger zu motivieren – ganz im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Nach jedem Schultag blieben mir gewisse Momente länger im Gedächtnis. Ich hatte das Bedürfnis meinem Umfeld davon zu erzählen und gewisse Themen zu besprechen. Die gleichzeitige Auseinandersetzung mit den theoretischen Inhalten ermöglichte es mir, gewisse Dinge besser einzuordnen und meine Gedanken zu verstehen. Die Verknüpfung zwischen dem Erlebten und der Theorie lässt mich das Erlernte mit Sicherheit länger behalten, als wenn ich dieselben Inhalte ausschließlich in Räumen der Universität erlernt hätte.

Es kann also festgehalten werden, dass die ehrenamtliche Tätigkeit im Wesentlichen dazu beigetragen hat, dass mein Verständnis der theoretischen Inhalte tiefgründiger ist, dass ich das Erlernte nicht so schnell vergessen werde und dass ich spannende Erkenntnisse im Rahmen des Reflexionsberichtes erlangt habe. Gedanken niederzuschreiben, eröffnet nämlich den Zugang zu vielen weiteren Erkenntnissen." 

Alessandra Mangold (SS 2022)

„Das Service Learning Projekt war von der Auftaktveranstaltung bis hin zur Abschlusspräsentation eine durchaus gelungene Veranstaltung. Die vermittelten Inhalte in der Vorlesung konnten gut auf die praktische Aufgabenstellung transferiert werden, sodass der Aufbau von Fachkompetenzen durch den Praxis-Theorie-Abgleich jederzeit gefördert wurde. Auch die Reflexionssitzungen und die darin auf unterschiedliche Weise beantworteten Leitfragen haben dazu beigetragen, dass fachliche und überfachliche Kompetenzen vertieft und erworben werden konnten. Darüber hinaus bot die Lernmethode Service Learning eine Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen, indem man durch sein Engagement einen Beitrag zur Zielerreichung des Community Partners beisteuern konnte.

Abschließend lässt sich sagen, das Service Learning eine sinnvolle und für alle Parteien nützliche Lernmethode darstellt, die im Hinblick auf den steigenden Bedarf an freiwillig Engagierten auch in Zukunft gebaut werden muss.“

Eduard Schall (SS 2014)

„Da die persönlichen Treffen mit den Kooperationspartnern bereits zu Beginn des Service Learning-Projekts stattfanden, haben wir Einblicke in die, für Nonprofit-Organisationen typischen Strukturen erlangt, bevor diese in der Lehrveranstaltung behandelt wurden. So haben wir in der Gruppe die Fähigkeit entwickelt, die Umwelt zu analysieren, um festzustellen, welches Sachwissen wir für die Bearbeitung der Aufgabe brauchen. Zielgerichtet haben wir dann die Kenntnisse aus der Vorlesung ausgewählt, um diese zur Erledigung der gestellten Aufgabe anzuwenden.

Insgesamt hat sich für mich das Service Learning-Projekt gelohnt. Durch das „Lernen durch Engagement“ konnte ich die fachlichen und methodischen Inhalte meines Studiums vertiefen.

Neben der Kompetenzbildung konnten wir als Gruppe zwar einen kleinen, aber nützlichen Beitrag für die Gesellschaft bzw. Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz leisten. Weiterhin durften wir das Erlernte auf die Praxis übertragen. An der Universität wird uns nicht täglich ermöglicht, diese Art von Erfahrung zu sammeln. Daher würde ich das Service Learning-Projekt jederzeit weiterempfehlen.“

Ludmilla Rechtik (SS 2014)

„Das Besondere an Service Learning ist also, dass man es nicht mit einem Fallbeispiel, sondern mit einem realen Problem vor Ort zu tun hat und dabei mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeitet. Durch die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen hat man gleichzeitig das Gefühl, Gutes zu tun und dort helfen bzw. unterstützen zu können, wo man tatsächlich gebraucht wird.

Insbesondere die Motivation wurde durch die Verbindung der theoretischen Inhalte mit Praxis gestärkt, da einem bewusst wurde, dass im Rahmen des Projekts nicht nur neues Wissen angeeignet wird sondern durch die eigene Wirksamkeit und das eigene Engagement Gutes getan werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Service Learning-Projekt zwar mit höherem Arbeitsaufwand und Zeitaufwand als andere universitäre Veranstaltungen verbunden ist und sich deutlich von "typischen" Veranstaltungen an der Universität unterscheidet. Zudem muss man mehr Arbeitsaktivität außerhalb der Universität erbringen (z. B. Vorgespräche mit Kooperationspartnern, Abschlussveranstaltungen etc.). Jedoch habe ich sehr viel dazu gelernt und somit zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen, welches für die Zukunft notwendig ist.“

Valentina Dill (SS 2014)