Gestaltung einer zukunftsfähigen Lernkultur: Ko-kreatives Barcamp von RPTU und Wasgau

Wie kann lebenslanges Lernen von Markt-Mitarbeitenden in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt gefördert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich Master-Studierende verschiedener wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau gemeinsam mit Mitarbeitenden der Wasgau AG und der RPTU im Rahmen eines ko-kreativen Barcamps am 22. Juli 2025 in der Wasgau-Zentrale in Pirmasens. Das Barcamp markierte einen wichtigen Meilenstein im Rahmen eines Transferprojekts der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz, das von Prof. Dr. Tanja Rabl und Michaela Roßmeier vom Lehrstuhl für Personalmanagement, Führung und Organisation geleitet wird.

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt tiefgreifend und macht kontinuierliches Lernen unerlässlich. Gerade für Mitarbeitende, die fernab von Büroarbeitsplätzen im Markt tätig sind, ist es eine besondere Herausforderung, im Trubel des Arbeitsalltags regelmäßig und alltagsnah zu lernen – und zwar nicht, weil sie lernen müssen, sondern weil sie lernen wollen. 

Acht Studierendenteams der RPTU widmeten sich diesem Thema über das Sommersemester hinweg. Mithilfe des Design-Thinking-Ansatzes entwickelten sie innovative Lösungsideen auf Basis einer intensiven Auseinandersetzung mit den Lern- und Arbeitsbedingungen der Markt-Mitarbeitenden – durch die Analyse von Interviews, die Auswertung interner Dokumente sowie eigene Beobachtungen im Markt. Sie visualisierten ihre Lösungsansätze in Form von Lego®-Prototypen, zu denen sie Anfang Juli in ausgewählten Wasgau-Märkten Feedback der Markt-Mitarbeitenden einholten.

Das Barcamp ermöglichte nun den nächsten Schritt: den ko-kreativen Austausch zu den Lösungsideen zwischen Studierenden, Praxis und Wissenschaft. Nach der Begrüßung durch Wasgaus Vorstandssprecher Thomas Bings und Personalleiter Soeren Kettenring präsentierten die Studierenden ihre Konzepte und Lego®-Prototypen in lebendigen Pitchs. In anschließenden World-Café-Sessions diskutierten sie diese gemeinsam mit Wasgau-Mitarbeitenden aus den Bereichen Personalmanagement, Marktleitung, IT und operativer Praxis sowie Mitarbeitenden des Lehrstuhls und entwickelten sie weiter. 

Die Bandbreite der Ideen war groß: Sie reichte von KI-gestützten Wissensdatenbanken sowie Lern-Apps mit Gamification-Elementen und personalisierten Lernprofilen über Lernbelohnungssysteme und Lernzeitkonten bis hin zu Kompetenzboards und Lernbuddy-Strukturen. Deutlich wurde dabei: Die vorgestellten Konzepte verbinden technologische Möglichkeiten mit menschlicher Nähe – und liefern damit genau das, was eine zukunftsfähige Lernkultur braucht.

Zum Abschluss des Barcamps wurden die weiterentwickelten Lösungsideen im Plenum gemeinsam reflektiert – im Hinblick auf Lernförderlichkeit, Umsetzbarkeit und zu erwartende Akzeptanz durch Markt-Mitarbeitende. Das Fazit: Alle Konzepte enthalten vielversprechende Bausteine, die in Kombination großes Potenzial für die Gestaltung einer Kultur des lebenslangen Lernens für Markt-Mitarbeitende bei Wasgau bieten. 

Das Barcamp hat eindrucksvoll gezeigt, wie ko-kreative Zusammenarbeit zwischen Universität und Praxis echten Mehrwert schaffen kann. Studierende brachten innovative und fundierte Impulse ein, die gemeinsam mit Wasgau- und Lehrstuhl-Mitarbeitenden weiterentwickelt wurden – ein gelungenes Beispiel für gelebten Ideen- und Wissenstransfer in der Pfalz. 

Sie interessieren sich für einen Austausch und/oder eine Kooperation zum Thema „Lernen von Non-Desk-Mitarbeitenden im Kontext der digitalen Transformation“? Sie wollen mehr über evidenzbasierte Lösungen erfahren, wie Arbeit und Zusammenarbeit in Zeiten der Digitalisierung erfolgreich gestaltet werden können? Dann wenden Sie sich gerne an Michaela Roßmeier (michaela.rossmeier@wiwi.rptu.de).